Reith Wehner Storch Architekten

Hotelneubau Jena I 1. Preis

VORWORT

Das Grundstück befindet sich aufgrund der direkten Nähe zum Bahnhof ‚Jena Paradies‘ und dem gegenüberliegenden Busbahnhof am Ort des ‚Ankommens‘ und ‚Eintretens‘ in die Jenaer Innenstadt. Das Volksbad aus der Zeit des Historismus, heute Kultur- und Kongresszentrum markiert im Stadtraum mit seinem mächtigen Baukörper als Eingangsbauwerk die ‚Torsituation‘ zur Jenaer Innenstadt. Auf der nördlich des Volksbades gelegenen Fläche, die derzeit als Parkplatz genutzt wird, soll durch einen Hotelneubau einen weiterer Stadtbaustein gesetzt werden, der den Ort des Ankommens und Eintretens funktional unterstützt.

STÄDTEBAU

Der vorliegende Gebäudeentwurf nimmt Bezug auf die drei angrenzenden Gebäuden. Die Vorderkannte der östlichen Fassade zur „Straße am Volksbad“ wird durch die Aufnahme der Fassadenflucht zwischen Grietgasse 17 a und dem Volksbad bestimmt. Dabei wird die straßenbegleitende Bebauung vervollständigt und die Stadtscholle zwischen „Knebelstraße“, „Neugasse“ und „Am Volksbad“ arrondiert. Skizze „Arrondierung“ Zum einen arrondiert und vervollständigt der Entwurf die derzeit klaffende Lücke entlang der Straße „Am Volksbad“, zum anderen vermeidet er es diese gänzlich zu schließen. Durch den gewählten Abstand zur nördlichen und südlichen Bebaung und die umlaufen hochwertige Fassade entwickelt das Gebäude den Charakter eines Solitärbaus, der frei im Stadtraum steht. So wird der Entwurf auch der im Blockinnenbereich gelegenen Volkshochschule als öffentliches Gebäude gerecht, indem die bestehende Wegeverbindung und Erschließung aufrechterhalten wird. Durch die Ausbildung eines Apendix an der Nordseite des Gebäudes wird ein gegenüber zum Gebäude Grietgasse 17 a mit der angrenzenden Blockrandbebauung geschaffen.

GRÜNRAUM

Der den Solitär umgebende Raum zwischen Volksbad und Grietgasse 17 a soll durch einen parkartigen „Grünraum“ umspült und aufgewertet werden. Durch die bestehenden Bäume auf der Nordseite des Grundstücks, die durch den vorgeschlagenen Entwurf in sattem Grün gebettet werden, erhält die Wegeverbindung zur Volkshochschule eine parkähnliche Qualität. Zusätzlich soll ein kleines Café mit Außenbestuhlung die Aufenthaltssituation an diesem Ort stärken (Café optional)

Die bestehenden Bäume werden erhalten.

GEBÄUDEVOLUMEN

Der Entwurf sieht ein dreigeschossiges Gebäudevolumen mit steilem Dach vor, welches einen klaren Bezug zu den Trauf und Firsthöhen der nachbarlichen Gebäude aufbaut und sich somit mit seiner Höhenentwicklung präzise in den bestehenden Stadtraum einfügt.

In Anlehnung an den nördlichen Giebel des Volksbades setzt der Entwurf diesem ebenfalls eine Gebäudeüberhöhung entgegen. Gleichzeitig „knickt“ die Fassade an dieser Stelle, und lässt zwischen beiden Giebelwänden einen kleinen Platz aufspannen.   Dadurch wird der Raum zwischen Volksbad und Hotelneubau geöffnet, und eine kleine Platzsituation geschaffen, die als Haupterschließung für den Hotelneubau dienen soll.